28. April 2015
„Henne oder Ei?“-Workshop in Cuxhaven
Die norwegische Schifffahrtslinie Norlines AS wird Cuxhaven ab Mai 2015 mit LNG-angetriebenen RoRo-Schiffen regelmäßig mit der Westküste Norwegens verbinden. Die Reederei Cassen Eils betreibt den Fährverkehr zwischen dem Festland und den Inseln Helgoland und Neuwerk und wird im Sommer 2015 ein neues Fahrgastschiff in Fahrt bringen, welches ebenfalls mit LNG (Liquefied Natural Gas) betrieben wird. Die LNG-Versorgung in Cuxhaven wird zunächst über Anlieferung per LKW (voraussichtlich aus Zeebrugge oder Rotterdam) erfolgen, da bisher keine Bunkermöglichkeiten in der Umgebung existieren. Perspektivisch würde die Reederei Cassen Eils aus Gründen der Flexibilität und der weiteren Verbesserung der Umweltbilanz alternative Bunkermöglichkeiten favorisieren. Dazu müssten sich jedoch weitere Abnehmer und geeignete Umsetzungskonzepte finden lassen, um die Realisierung finanzierbar zu machen.
Aus diesem Grund lud die Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven in Kooperation mit der LNG-Initiative Nordwest am Dienstag, den 28. April 2015 zu einer Vortragsveranstaltung ein. Ziel war es, mit potenziellen Investoren, Gaslieferanten, Hafeninstanzen und potenziellen weiteren maritimen und landseitigen Abnehmern über die Perspektiven und Anforderungen innovativer Bunkerkonzepte zu diskutieren.
16./17. März 2013
„LNG-Training“
Voraussetzungen für die einheitliche Ausbildung und Qualifizierung für den Umgang mit LNG
Erste LNG-angetrieben Schiffe werden 2015 in der Region in Fahrt gehen. Neben der MS Ostfriesland der AG EMS wird auch ein neues Seebäderschiff für den Helgoland-Verkehr der Reederei Cassen Eils GmbH in den Dienst gestellt. Auch in den Niederlanden sind zwischenzeitlich mehrere Binnenschiffe in Fahrt (u.a. Koppelverband Eiger-Nordwand der Reederei Danser und Tanker „Sirocco“ der Reederei CHEMGAS). Zudem plant die Reederei Doeksen aus Harlingen den Bau von insgesamt drei LNG angetrieben Fahrgast- bzw. Versorgungsfähren. Ein zertifiziertes Kursprogramm zur Mitarbeiterschulung existiert derzeit nicht. „Training requirements for crew on ships using LNG or other low flash point fuels” sind derzeit in Bearbeitung. Im Rahmen des Workshops wurde über den Stand der IMO-HTW-Befassung zu LNG-Crew berichtet. Zudem wurden Ausbildungskonzepte für den Schiffsbetrieb und die Bebunkerung vorgestellt. In diesem Zusammenhang wurden auch E-Learning und computerbasierte Simulationslösungen präsentiert.
03./04. November 2014
“SECA-Compliance“ für existierende Schiffe
Brennstoffumstellung oder Scrubber-Einbau?
Die in MARPOL Annex VI festgelegten IMO-Richtlinien zur Emissionsminderung verpflichten die Reeder, ab dem 1. Januar 2015 mit geringschwefeligen Brennstoffen zu fahren oder Abgasnachbehandlungssysteme zu installieren. Somit soll ein maximaler Schwefelanteil von 0,1 Prozent innerhalb der ECAs (Emission Control Areas) nicht überschritten werden. In Europa zählen die Nord- und Ostsee wie auch der Ärmelkanal dazu. In den USA und Kanada sind dies die 200-NM-Zonen der Ost- und Westküste. Weltweit soll der maximal zulässige Schwefelgehalt in Brennstoffen im Jahr 2020 bzw. 2025 von derzeit 3,5 auf 0,5 Prozent gesenkt werden.
Die Einhaltung dieser Grenzwerte wird zum einen durch den Antrieb mit dem geringschwefeligen, flüssigen Brennstoff Marine Gasöl (MGO) möglich, zum anderen durch den Einsatz von LNG (Liquefied Natural Gas) oder durch den Einbau von Abgasnachbehandlungssystemen, so genannter Scrubber, welche weiterhin die Nutzung von Schweröl zulassen.
Dieser Workshop zeigt die Option Brennstoffumstellung oder Scrubber-Einbau auf und erläutern detailliert, um sie objektiv miteinander zu vergleichen.
16. Dezember 2013
“Methanschlupf bei LNG-Motoren und in der Kette (ab dem Terminal)“
In der LNG-Kette ab dem Terminal bis zur Verbrennung im Motor können klimarelevante Emissionen entstehen. Insbesondere dem Entweichen von Methan kommt dabei eine besondere Rolle zu, und zwar nicht nur durch Leckagen, sondern durch den Methanschlupf gewisser Anlagenkomponenten der Gasmotoren. Das Problem besteht nicht nur in einem Verlust an nutzbarer Energie, sondern vor allem darin, dass Methan in der Atmosphäre eine sehr starke Treibhausgaswirkung hat und sich rund 25 Mal so stark wie Kohlendioxid (pro kg) niederschlägt. Erst im Verlauf von Jahren wird das Methan zu Kohlendioxid und Wasserdampf oxidiert. Daher müssen Methanemissionen im Sinne des Klimaschutzes so weit wie möglich minimiert werden.
Im Rahmen des Workshops wurde mit Experten diskutiert, wie Methanschlupf entsteht und auf welche Weise eine Minimierung erreicht werden kann.