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Maritime Technologien und Innovationen – Modellregion Deutschland/Niederlande

Am Dienstag (22.11.) fiel im Maritimen Kompetenzzentrum (MARIKO) in Leer der Startschuss für eine deutsch-niederländische Kooperation im Bereich der maritimen Entwicklung und Vernetzung. 50 Teilnehmer aus 27maritimen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen beiderseits der Grenze kamen zusammen, um ihre Kooperation für die nächsten drei Jahre festzuschreiben. Dieter Schröer, Geschäftsführer des MARIKO und Gesamtkoordinator des Vorhabens – in Zusammenarbeit mit dem TechnologieCentrum Noord-Nederland (TCNN) aus Groningen – unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Die maritime Branche besitzt auf beiden Seiten der Grenze eine herausragende Bedeutung. Durch eine noch engere Zusammenarbeit gerade im Bereich maritimer Innovationen werden wir die maritime Wirtschaft gemeinsam noch stärker unterstützen können.“

Die Zusammenarbeit erfolgt im Rahmen des Projekts „MariTIM“, für das am Dienstag in Leer der offizielle Auftakt vollzogen wurde. Das Kürzel steht für „Maritime Technologien und Innovationen – Modellregion Deutschland/Niederlande“. Dahinter stehen konkrete deutsch-niederländische Vorhaben, die in den nächsten drei Jahren durch die neue Art der Partnerschaft umgesetzt werden. Erstmalig in dieser Form werden damit grenzübergreifend maritime Forschung und Vernetzung gebündelt und koordiniert. Der Schwerpunkt der technologischen Zusammenarbeit liegt dabei auf der Entwicklung innovativer, umweltverträglicher Schiffsantriebssysteme für die Schiffe von morgen. Für verschiedene Schiffstypen bzw. Einsatzgebiete werden in den nächsten drei Jahren in grenzübergreifenden Konsortien folgende Innovationsprojekte umgesetzt:

• Windunterstützte Schiffshybridantriebe: Entwicklung innovativer Leichtbau-Hochleistungssegelrotoren für kleinere Küstenschiffe.
• Untersuchung technologischer, infrastruktureller und rechtlicher Voraussetzungen für die Einführung des Flüssiggasantriebs in der Fahrgastschifffahrt in naturräumlich besonders sensiblen Gebieten.
• Systemvergleich und Entwicklung neuer Motorisierungskonzepte für das europäische Binnenschiff der Zukunft, differenziert nach Einsatzgebiet, Fahrprofil und Schiffstyp.

Begleitend dazu werden in enger Kooperation mit dem TCNNaus Groningen Maßnahmen durchgeführt, die zum Erfahrungsaustausch und zum Aufbau grenzübergreifender maritimer Strukturen beitragen. Dazu zählt auch die Schaffung eines Wissensnetzwerks von maritimen Instituten und Hochschulen im erweiterten deutsch-niederländischen Grenzraum. „In einem Europa der Regionen müssen wir uns heute zunehmend auf unsere besonderen Stärken konzentrieren. Dazu zählt die maritime Wirtschaft, insbesondere wenn wir dabei noch über die Grenze blicken“, so Bernhard Bramlage, Vorsitzender der Ems Dollart Region (EDR), bei der das INTERREG-IV A Programm abgewickelt wird.

Das Projekt mit einem Volumen von insgesamt 8,7 Millionen Euro weist dabei auch für die deutsch-niederländische Zusammenarbeit eine besondere Größenordnung auf. „Das unterstreicht, welcher Stellenwert der maritimen Zusammenarbeit auch von Seiten niederländischer Provinzen sowie den Wirtschaftsministerien der Niederlande, Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens beigemessen wird“, so INTERREG-Programmverantwortliche Ingrid Klinge. Allein 5,2 Millionen Euro steuern diese Partner zusammen mit der Europäischen Union über das INTERREG-Programm als Förderung bei. 3,5 Millionen Euro kommen aus der maritimen Wirtschaft. „Mit dem Projekt MariTIM ist es gelungen, eine einzigartige grenzübergreifende maritime Kompetenzpartnerschaft auf europäischem Niveau ins Leben zu rufen“, so ergänzend Hermann Wessels, INTERREG-Geschäftsführer bei der EDR.

Nach dem Auftakt beginnen nun die eigentlichen Projektarbeiten und die konkreten Aktivitäten der Partner. Im Frühjahr 2012 ist eine hochrangige Konferenz zur deutsch-niederländischen maritimen Zusammenarbeit geplant.
Mehr Informationen zum Projekt MariTIM finden Sie auf www.maritim-de-nl.eu

Hinweis:
Das Projekt „MariTIM“ wird im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und nationalen und regionalen Co-Finanziers kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der EDR.