LNG 4.0 – Innovationen zur erfolgreichen Implementierung von LNG als Treibstoff in der Schifffahrt
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Die Schifffahrt steht vor enormen Herausforderungen hinsichtlich der weiteren Optimierung von Energieeffizienz, Umwelt- und Klimaschutz. In MariGreen wird an fünf Innovationsprojekten an Lösungen dieser Herausforderungen im Kontext von LNG als Treibstoff gearbeitet. Der aktuelle Stand dieser Projekte wurde am 12.September bei der Reederei Doeksen in Harlingen den ca. 70 Teilnehmern der Veranstaltung vorgestellt. Neben Fachvorträgen zum allgemeinen Stand von LNG als Treibstoff in der Schifffahrt wurde der aktuelle Stand der MariGreen Teilprojekte zum Thema LNG Market Uptake von den Projektpartnern vorgestellt.
Im Projekt low pressure LNG tank and bunker storage solutions wird ein neues Tankkonzept entwickelt, das die Bunkerung von LNG an Bord von Schiffen erleichtert. Der neue Tanktyp ist drucklos und formfrei, kann also der Schiffsform angepasst werden. Durch eine innovative Isolierung und die „box in box“ Bauweise kann er dünnwandig und damit sehr leicht ausgelegt werden, was die Kosten reduziert. Momentan wird ein 6 Kubikmeter Prototyp gebaut.
Das Projekt plug and play energypack for inland and short sea shipping beschäftigt sich mit dem Einsatz einer Wasserstoff-Brennstoffzelle in Kombination mit einem Batterie-Paket. Als Versuchsträger dient das MS „Emeli“, das Ausbildungsschiff der Maritiemen Academie Harlingen. Einer der zwei Antriebsstränge an Bord wird durch das neue Energypack ersetzt und im Langzeittest erprobt.
Ziel des Projektes standard modular LNG system for fishing and shortsea vessels ist es, die Gesamt-Kosten für die LNG-Installation an Bord durch Standardisierung und modulare Bauweise zu reduzieren. Es werden umgebaute und modifizierte Tankcontainer zum Bunkern benutzt, die durch flexible Verbindungen nicht bebunkert werden müssen, sondern komplett ausgetauscht werden können. Der Prototyp des Tankcontainers wird momentan umgebaut.
Viele Gas-Motoren haben noch immer einen sogenannten Methanschlupf, durch den kleine Anteile unverbrannten Methans ins Abgas gelangen. Das Projekt methane catalyst for LNG engines hat zum Ziel, einen Katalysator zu entwickeln, der diesen Methananteil im Abgas in CO2 umwandelt, das weit weniger Klimaschädlich ist als Methan. Der Katalysator befindet sich derzeit auf dem Teststand.
Da die Crews an Bord der Schiffe auch sicher und effizient mit den neuen Technologien umgehen müssen, gibt es einen hohen Bedarf an Aus- und Weiterbildung. Im Projekt training technologies for the use of LNG werden moderne Trainingsmethoden auf Basis von Virtual- und Augmented Reality entwickelt. Als Test-Case für diese Technologien dienen ein LNG-basic course und ein „Truck to Ship“ Bunkervorgang für LNG. Die Simulationen wurden den Publikum live vorgeführt.
Im Anschluss an die Vorträge stellten sich die Experten und Projektpartner in einer Podiumsdiskussion Fragen zu aktuellen Herausforderungen und der zukünftigen Entwicklung von LNG als Treibstoff, sowie Fragen aus dem Publikum. Nach der Veranstaltung konnten die Themen vertieft beim gemeinsamen „borrel“ diskutiert werden.
Die Präsentationen der Veranstaltung können Sie hier herunterladen.