Kick-Off: Studie „Digitalisierung in der Binnenschifffahrt“
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Leer. Der digitale Wandel hat in sämtlichen Branchen eingesetzt. Die Schlagworte reichen von datengetriebenen Geschäftsmodellen, autonomen Fahrzeugen bis hin zu Blockchain-Technologien. Auch in der Schifffahrt, sowohl in der See- als auch der Binnenschifffahrt, wird längst mit digitalen Daten/Anwendungen gearbeitet. Navigation ohne digitale Techniken ist undenkbar, im Schiffbau sind digital gesteuerte und gestützte Abläufe nahezu selbstverständlich. Innerhalb verschiedener Geschäftsprozesse ist der Grad der Digitalisierung hingegen sehr unterschiedlich entwickelt, oftmals auch in Abhängigkeit der Größe des Unternehmens oder der Bereitschaft, digitale Daten außerhalb des Unternehmens zur Vernetzung zur Verfügung zu stellen. Gleiches gilt für die Logistik-Transportketten. Während auf der Straße Tracking und Tracing längst übliche Praxis ist, steckt hier die Binnenschifffahrt in den Kinderschuhen. Das gilt für das Schiffsmanagement ebenso wie für die Möglichkeiten papierlose Dokumentationen zu benutzen. In vielen Häfen, teils auch in Schleusen, müssen die Transportdokumente noch als gedruckte Dokumente ausgehändigt und bearbeitet werden. Das ist weder zeitgemäß noch effektiv. Bislang sind die Bemühungen um digitale Prozesse und die Nutzung digitaler Daten gering. Lediglich im Bereich Wartung und einigen Sektoren des Schiffsbetriebs sind professionelle Instrumente verfügbar. Mit Blick auf diese vorhandene Sachlage und der Tatsache, dass viele Ansätze nebeneinander und teils überschneidend entwickelt werden, ergibt sich der Bedarf nach einer gesamtheitlichen Betrachtung der Digitalisierung in der Binnenschifffahrt mittels einer umfassenden Studie.
Am 10. August 2018 fand die Kick-off Veranstaltung der Studie „Digitalisierung in der Binnenschifffahrt“ im Rahmen der Projekte „Deutsches Zentrum für innovative Binnenschifffahrt – D-ZIB“ und „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen“ beim MARIKO in Leer statt. Die in Hamburg ansässige Firma Hanseatic Transport Consultancy (HTC) wurde mit der Erstellung der Studie beauftragt.
Die Studie wird den aktuellen Stand, den möglichen Bedarf, die gegebenen oder zu entwickelnden Instrumente, den Schulungsbedarf, die Marktpotenziale und Bedingungen für Digitalisierung in der Binnenschifffahrt beleuchten. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird das Potenzial für die zeitgemäße und ökonomisch sinnvolle und machbare Erzeugung sowie Bearbeitung von digitalen Prozessen dargestellt und Rahmenbedingungen zur Entwicklung von digitalen, datengetriebenen Geschäftsmodellen evaluiert.
Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich Anfang Dezember im Rahmen einer Veranstaltung im Maritimen Kompetenzzentrum in Leer vorgestellt.
Für die Kick-off Präsentation klicken Sie bitte hier.