Importterminals für verflüssigte Gase und ihre Auswirkung auf Wertschöpfung und Beschäftigung
Vorstellung einer Potenzialstudie für Niedersachsen am Fallbeispiel Stade
Die Ergebnisse der Potenzialstudie für Niedersachsen am Fallbeispiel Stade wurden heute den rund 90 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Mit dem Hanseatic Energy Hub entsteht in Stade ein Importterminal, das die Versorgung Deutschlands mit LNG und grünen Gasen sichert und zugleich den Markthochlauf von Wasserstoff vorbereitet. Die Basis hierfür bildet ein zukunftsflexibles Baukastensystem für die grüne Energiewende, das die vielfältigen Möglichkeiten der Energieregion Stade bestmöglich nutzt und zusammenführt.
Im Rahmen einer durch die LNG.Agentur Niedersachsen beauftragten Studie, erstellt durch Merkel Energy und ETR Research, wurden die volkswirtschaftlichen Effekte des Terminals beleuchtet. Die volkswirtschaftlichen Effekte des Terminals gliedern sich in zwei Bereiche. Zunächst entstehen durch den Bau des Terminals, beziehungsweise durch die hierfür benötigten Investitionen, gesamtwirtschaftliche Auswirkungen auf unterschiedlichen regionalen Abgrenzungsebenen. Neben den Investitionen, die einmalig für den Bau des Terminals getätigt werden, generiert der Betrieb des Terminals jährliche Umsätze von 178 Mio. Euro und eine daraus resultierende Wertschöpfung von 134 Mio. Euro.
Über LNG:
Liquefied Natural Gas (LNG) ist Erdgas, das durch Abkühlung auf eine Temperatur von -163 °C verflüssigt wird und so eine hohe Energiedichte erhält, um den Transport und die Speicherung zu erleichtern. Im flüssigen Zustand weist LNG nur etwa ein Sechshundertstel des Volumens von Gas unter normalem Druck auf. Dadurch kann LNG über große Entfernungen mit Fahrzeugen und Schiffen befördert werden, am Bestimmungsort wieder regasifiziert und über die Gasnetze oder auf anderem Wege verteilt werden. Dafür ist eine entsprechende LNG-Infrastruktur erforderlich. Für den Transport von Erdgas stehen damit generell zwei Möglichkeiten zur Verfügung, der gasförmige Transport über Pipelines oder der Transport in flüssigem Zustand per Schiff, LKW oder Zug. Alternativ kann erneuerbares Methan, beispielsweise aus der Biogasproduktion, zu LNG, also Bio-LNG, konvertiert werden. In diesem Fall handelt es sich um einen besonders emissionsarmen Kraftstoff, der die LNG-Infrastruktur in die regionale Wertschöpfungskette integrieren lässt.
Hintergrund der LNG.Agentur Niedersachsen:
Die LNG.Agentur Niedersachsen (Geschäftsstelle MARIKO GmbH) befasst sich unter anderem damit, wie eine Marktetablierung von Bio-LNG als Treibstoff in der Schifffahrt und im Straßenschwerlasttransport praktisch realisiert werden kann.
Mit der LNG.Agentur ist Niedersachsen angetreten, die Chancen und Potenziale für eine nachhaltige wirtschaftliche LNG-Entwicklung an der Küste und für das gesamte Land zu gestalten. Ziel der Tätigkeit ist es, die Entwicklung einer LNG-Infrastruktur sowie der LNG-Technologie branchenübergreifend in Niedersachsen und speziell in der Küstenregion aktiv zu unterstützen, aber auch kritisch zu begleiten.
Sie möchten mehr erfahren und sich ggf. in das Netzwerk einbringen? Dann finden Sie weitere Informationen sowie die Präsentationen der Veranstaltung unter www.LNG-Agentur.de
Die LNG.Agentur Niedersachsen wurde bis Ende 2022 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung über die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert. Standort der Geschäftsstelle ist die MARIKO GmbH am Standort Leer.
Die Tätigkeiten der LNG.Agentur Niedersachsen werden durch die Partner Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V., Landkreis Emsland, Stadt Wilhelmshaven, Oldenburgische Industrie- und Handelskammer, Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg, Landkreis Leer, Landkreis Friesland, Strategierat Maritime Wirtschaft Weser-Ems, Stadt Emden und durch den Landkreis Wesermarsch unterstützt.