Abfallmanagement in der maritimen Wirtschaft
Das Meer darf keine Müllkippe sein, vor allem nicht für langlebige Kunststoffe und Mikroplastik. Strenge und weltweit gültige Vorschriften verbieten mittlerweile ausnahmslos, dass Plastik und anderer umweltgefährdender Müll über Bord geworfen wird. Wer dagegen verstößt, wird mit hohen Bußgeldern bestraft. Die Seeschifffahrt hat die strengen Anforderungen der internationalen
MARPOL-Konvention seit 2013 konsequent umgesetzt.
Die Europäische Union hat in diesem Zusammenhang kürzlich die EU-Hafenauffangrichtlinie überarbeitet. Nach Inkrafttreten sollen alle EU-Mitgliedstaaten Vorgaben zur Mülltrennung und -entsorgung in ihren Häfen aus dem Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL Annex V) der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) übernehmen. Dies beinhaltet neue Vorgaben zur Mülltrennung und Nachweis der fachgerechten Entsorgung an Land. Weiterhin sollen die Kosten für die Müllentsorgung in allen europäischen Häfen Teil der regulären Hafengebühren werden und keine Extrakosten für die Reedereien mehr entstehen. Auch das Einsammeln und die fachgerechte Entsorgung des Plastikmülls in Form von Nylonnetzen und Fanggeschirr von Fischereiflotten muss weiter verbessert werden.
Ein fachgerechtes Recycling insbesondere von Plastikmüll bietet zusätzlich eine große Chance und Herausforderung in der Umwandlung zu neuen Wertstoffen wie z.B. Textilien oder auch zukünftige Schiffsbrennstoffe.
Zuletzt geht es bei dieser Thematik auch um das gesamte Schiff und die Sicherstellung eines umweltverträglichen Schiffrecyclings. Dafür wurde 2009 das Hongkong Übereinkommen von der IMO (die Hongkong Convention-HKC) verabschiedet, welches die Rahmenbedingungen und Verpflichtungen für ein sicheres und umweltgerechtes Schiffsrecycling international für alle Beteiligten festlegt. Die bereits jetzt in Kraft getretene EU-Sonderregelung erlaubt ab 31.12.2018 europäisch-geflaggten Schiffen ein Recycling nur noch auf solchen Werften, die EU-Standards entsprechen und auf der speziellen europäischen Liste geführt werden. Weiterhin ist fraglich, ob zukünftig auch Werften auf der Liste stehen werden, die nach der „Beaching“-Methode Schiffe in Asien recyceln. Erste Werften aus Indien, welche durch ClassNK nach der Hongkong Konvention für „Green Recycling“ zertifiziert sind, erfüllen bereits die höchsten Anforderung für „green recycling“ entsprechend der Hongkong-Konvention.
Diese und weitere Aspekte sowie Projekte im Kontext Müllsammlung /-trennung/-vermeidung und -recycling werden im Rahmen des Workshops vorgestellt und weitere Handlungssätze diskutiert.
Organisiert wird der Workshop durch den Verband Deutscher Reeder, das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen sowie die MARIKO GmbH.
Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei.
Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch mit Ihnen!
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