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Die erste Rotortaufe in Leer fand im kleinen Kreis statt

Eine Sekt-Dusche besiegelt den Namen des ECO FLETTNER WHC

Lilly wünscht allzeit Himmelsbesen über weißen Hunden

Am Freitag, den 4. September 2015, trafen sich die Partner des abgeschlossenen  deutsch-niederländischen INTERREG 4 A-Projektes MariTIM, Teilprojekt „Wind Hybrid Coaster“ zu einer traditionellen Taufe ihrer neuen Segelmaschine. Bereits 2011 fiel der Startschuss zu dem geförderten Bau der neuen Generation von Flettner Rotoren für Küstenmotorschiffe. Der im März 2015 fertig gestellt Rotor in Kompositbauweise sollte nun seinen Namen erhalten.

Die siebenjährige Taufpatin Lilly, Tochter von MARIKO Geschäftsführerin Katja Baumann aus Leer, taufte den Rotor im feierlichen Akt auf den Namen ECO FLETTNER WHC und ließ die Sektflasche gleich im ersten Anlauf am Mast des Rotors zerschellen. Lilly hatte den richtigen Schwung gefunden und somit für einen optimalen Start gesorgt. Wie es Brauch ist, bestätigte sie nach Begutachtung des Korkens, der noch fest im Flaschenhals steckte, die Echtheit und Wirksamkeit der Taufe. Ein anschließendes Grillen bei Sturm und Regen ließ den Tag unter ostfriesischen Bedingungen feierlich ausklingen.

Im Vorfeld des Festaktes ließ das Konsortium den Rotor in einem Testlauf mit maximaler Umfangsgeschwindigkeit drehen. Für umfangreiche Tests an Land errichtete das Konsortium den 18 Meter hohen und 3 Meter in Durchmesser messenden zylindrischen Körper mit zwei Endscheiben auf der Leeraner Schiffswerft SEC. Das neue Windantriebssystem für Schiffe auf Basis aerodynamisch arbeitender Flettner-Rotoren in leichter Bauweise nutzt mit seinem großen Drehzahlbereich ein breites Spektrum an Windgeschwindigkeiten energetisch aus. Durch den zusätzlich gewonnenen Schub aus Windenergie kann die Hauptmaschine eines Schiffes  und damit der Treibstoffverbrauch sowie schädliche Emissionen erheblich reduziert werden. Bei steigender Segelleistung soll die Motorenleistung effizient zurückgefahren werden.

Und eine weitere Meldung kommt aus der ostfriesischen Reederstadt Leer: Die Fehn Ship Management stellt ein Schiff ihrer Flotte für Tests auf See zur Verfügung. Für die Installation der Segelmaschine ECO FLETTNER WHC wird die MS „Fehn Pollux“ vorbereitet und mit einer Backhaube auf dem Vorschiff ausgerüstet. Auch diese Umbaumaßnahmen werden vom deutsch-niederländischen Konsortium in Eigenregie durchgeführt.

Die MS „Fehn Pollux“  (Tragfähigkeit 4200 dwt) ist eines von derzeit neunzehn Schiffen, die von Fehn Ship Management bereedert werden. „Unsere Reederei befasst sich schon lange intensiv mit den Einsatzmöglichkeiten von alternativen Schiffsantrieben“, sagt Matthias Hesse, Geschäftsführer von Fehn Ship. „Deshalb war es für uns überhaupt keine Frage, dass wir bei diesem Projekt mitmachen. Wir hoffen sehr, dass der ECO FLETTNER die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllt. Von unserer Seite aus werden wir alles tun, damit das Projekt ein Erfolg wird.“
So möchte das Konsortium in einem über ein Jahr angelegten Langzeittest auf der MS „Fehn Pollux“ die erwarteten Treibstoffersparnisse bestätigen und die Seetauglichkeit der Rotortechnik beweisen. Die unter realen Bedingungen an Bord gesammelten und dokumentierten Daten werden via Datenübertragung zur Auswertung an die Fachhochschule Emden/Leer, Fachbereich Seefahrt, übermittelt. Man darf gespannt sein auf die nächsten Nachrichten aus Leer.

Weitere Information zur Rotortechnologie sind unter www.youtube.com/watch?v=aQXp75Qt99M zu finden.