Besichtigung der PEKING im Deutschen Hafenmuseum
RASANT-Projektkonsortium entwickelt Frachtsegler der Zukunft
Das Konsortium des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit insgesamt 2,9 Mio. Euro geförderten Projektes „Frachtsegler mit alternativen Antrieben“ (englisch: „Hybrid Sail Cargo Ships“), kurz „RASANT“, hat einen gemeinsamen Workshop im Maritimen Zentrum der Hochschule Flensburg durchgeführt. Die Anreise über Hamburg nutzte die Projektgruppe für einen Besuch im Deutschen Hafenmuseum, um den Flying P-Liner PEKING zu besichtigen.
Die 1910/11 von Blohm & Voss gebaute Viermastbark ist eines der letzten großen segelnden Frachtschiffe, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgrund seiner Geschwindigkeit, Sicherheit und Präzision noch mit Dampf- und Maschinenschiffen konkurrieren konnte. Die zur Flotte der großen Flying P-Liner gehörende PEKING liegt seit 2020 als Museumsschiff wieder in ihrer hanseatischen Heimat und diente der Projektgruppe um ihrem Leiter Prof. Kapitän Michael Vahs (Hochschule Emden/Leer) aufgrund ihres eleganten, segeloptimierten Designs als bereichernde Inspiration für die Entwicklung des Frachtseglers des 21. Jahrhunderts.
Im Rahmen des RASANT-Projektes entwickeln die vier Projektpartner Hochschule Emden/Leer, Hochschule Flensburg, Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES und die MARIKO GmbH ein Schiffskonzept, das den modernen Marktanforderungen klimaneutraler Frachtschifffahrt gerecht wird und dabei primär die Kraft von Wind nutzt.
Die Projektpartner sind sich sicher, dass Wind- bzw. Segeltechnologien in der Berufs- bzw. Frachtschifffahrt im Hinblick auf das Ziel einer klimaneutralen Schifffahrt zukünftig wieder enorm an Bedeutung gewinnen werden. Ausschlaggebend dafür sind laut Prof. Kapitän Michael Vahs insbesondere die aktuellen Preise und die Verfügbarkeit erneuerbarer Kraftstoffe: „Ohne die Nutzung des kostenlosen Energiemediums Wind wird sich die internationale Schifffahrt sehr schwer tun, die Emissionen bis 2050 auf Null zu reduzieren. Außerdem lohnt sich die verstärkte Nutzung von Segelsystemen bei Frachtschiffen auch wirtschaftlich, da Kraftstoffe nicht zuletzt durch zunehmende CO2-Abgaben im Preis weiter steigen und nicht so schnell allerorten verfügbar sein werden. Gerade deshalb fokussieren wir im RASANT-Projekt die Marktfähigkeit und Wirtschaftlichkeit unseres Frachtseglers der Zukunft.“
Das zu Jahresbeginn gestartete Projekt, an dem sich neben den vier Projektpartnern Reedereien, Ingenieurbüros, Werften und Zulieferer der maritimen Branche als assoziierte Partner beteiligen, verfolgt drei zentrale Ziele. Das zu entwickelnde Schiffskonzept mit Fokus auf Design, Transportleistung, Kostenstruktur und Einsatzbedingungen konzentriert sich auf die Maximierung des Anteils von Windenergie als Schiffsantriebskraft, um den Anteil des Maschinenantriebes auf Basis erneuerbarer Kraftstoffe minimieren zu können. Besonderer Wert wird dabei auf die Marktfähigkeit des Konzepts gelegt, damit die Projektergebnisse die Transformation zu einer klimaneutralen Schifffahrt relevant unterstützen können. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projekts ein Netzwerk aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen aufgebaut, um Kompetenzen für Entwicklung, Bau und Betrieb innovativer Schiffskonzepte mit Wind als Hauptantriebsquelle zu bündeln und somit die Position der deutschen maritimen Branche im Zukunftsmarkt klimaneutraler Schifffahrt zu stärken.
Weitere Infos zum Projekt sind unter www.rasant.eu verfügbar.