Schiffsrecycling-Experten informieren beim Workshop „Green Ship Recycling“
Organisiert durch den VDR, die MARIKO GmbH und das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen drehte sich am 2. und 3. November in Leer und in Hamburg beim Workshop „Green Ship Recycling“ alles rund um das Thema Schiffsrecycling.
Durch die am 30.12.2013 in Kraft getretene europäische Verordnung über den Rückbau von Schiffen, sind Schiffseigner zur Erstellung eines Gefahrgutkatasters (IHM=Inventory of Hazardous Materials) gezwungen. Das Kataster bildet schließlich die Grundlage für einen umweltfreundlichen und sicheren Rückbau eines Schiffes, indem Gefahrstoffe wie Asbest, PCBs, ozonabbauende Substanzen usw. dokumentiert werden. Vergleichbar ist die EU- Verordnung mit der noch nicht ratifizierten Hongkong Konvention.
Im ersten Block der Veranstaltung wurden zunächst die Regularien erörtert. Vertreter von Verbänden und der maritimen Industrie haben über den bisherigen Stand der internationalen und europäischen Verordnungen referiert und über die Entwicklungen in den Recycling-Zentren Indien und China berichtet.
Im zweiten Block lag der Fokus auf den Details und den Schwierigkeiten der IHM Erstellung. Ab dem 30.12.2020 muss jedes EU-geflaggte Schiff, sowie jedes Schiff, das einen europäischen Hafen anläuft, ein zertifiziertes Gefahrgutkataster mitführen. Verantwortlich für die Erstellung und Pflege des IHM sind bei existierenden Schiffen die Schiffeigner. Bei Neubauten sorgt die Werft für die Erstellung des Katasters, die Pflege übernimmt der Eigner nach Ablieferung.
Betont wurde beim Thema IHM, welches den Status eines „Technical Files“ hat, immer wieder, dass die Qualität eine bedeutende Rolle spielt, um rechtliche Folgen für den Eigner zu vermeiden.
Die Präsentationen dieser Veranstaltung sowie die Shipping Industry Guidelines on Transitional Measures for Shipowners Selling Ships for Recycling finden Sie hier.