2014-06-23

Erstes umgerüstetes Binnenschiff mit Flüssiggasantrieb

Danser Group präsentiert Koppelverband „Eiger-Nordwand“ bei offizieller Feier in Rotterdam

In den Niederlanden wurde am Donnerstag, den 19. Juni 2014 das erste nachträglich mit einem Flüssiggasantrieb ausgestattete Binnenschiff präsentiert. Die Umrüstung auf LNG (Liquefied Natural Gas) wird dem Koppelverband Eiger-Nordwand der Danser Group durch Verminderung von Emissionen und Herabsetzen der Treibstoffkosten wesentliche Vorteile bieten.

Der Motorenhersteller Wärtsilä lieferte für das Vorhaben zwei (6L20DF) Haupttriebwerke: Diese Dual fuel -Technologie bietet der Danser Group maximale Flexibilität in seiner Auswahl an Treibstoff, da die Motoren entweder mit LNG oder Diesel betrieben werden können. Um optimale Sicherheit zu garantieren, wird der Tankraum mechanisch belüftet, weiterhin ist der DF Motor doppelwandig. Im Falle einer Störung der Gasversorgung schaltet der Motor innerhalb einer Sekunde auf Diesel um, um den kontinuierlichen Betrieb des Schiffes zu gewährleisten.

Der Ausstoß von Schadstoffen wird erheblich reduziert: 20% weniger CO2, 85% weniger Stickstoff und 99% weniger Feinstabpartikel werden prognostiziert. Basierend auf derzeitigen Treibstoffpreisen wird sich die Investition der Danser Group in den Umbau des Binnenschiffs innerhalb von sieben Jahren rentiert haben. Ben Maelissa, Geschäftsführer der Danser Group, über den Umbau: „Mit diesem Umbauprojekt, das in enger Kooperation mit Wärtsilä und Koedood fertiggestellt wurde, haben wir die Vorteile des Gasantriebes auch auf die Binnenschifffahrt übertragen können. Dies hilft uns, einen neuen Standard im Bereich ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit in Europas Binnengewässern zu setzen.“ Bram Kruyt, Wärtsilä Geschäftsführer Binnenschifffahrt, äußerte sich ebenfalls zu diesem aktuellen Thema: „Wir nutzen unsere umfangreiche Erfahrung – mit mehr als 1000 DF Motoren und 10 Millionen Betriebsstunden – um die Binnenschifffahrt mit unserer Technologie „grüner“ zu machen. Zusammen mit Koedood Diesel Service, einem bekannten Akteur in der Binnenschifffahrt, sind wir imstande, die Binnenschifffahrt bestens mit innovativen Antriebssystemen zu versorgen.“

Die Umrüstung des Koppelverbandes ist Teil des deutsch-niederländischen Kooperationsprojektes MariTIM (Maritime Technologien und Innovationen  Modellregion Deutschland/Niederlande) im Rahmen dessen 35 Unternehmen aus dem deutsch-niederländischen Grenzraum innovative Schiffsantriebe entwickeln und erproben. Das Projekt wird über die Ems Dollart Region im Rahmen des INTERREG-Programms der EU gefördert. Leadpartner des Projekts MariTIM ist die MARIKO GmbH in Leer.