Deutsche und Niederländer erkunden grüne Binnenschifffahrt
Exkursion zur Argonon
Am Freitag (15.11.) hat eine Gruppe von Unternehmen im Projekt MariTIM, welches von MARIKO koordiniert wird, eine Fahrt nach Rotterdam zum ersten LNG-betriebenen Binnenschiff in Europa unternommen. Durch den von der „Argonon“ genutzten Dualkraftstoff, einem Gemisch aus 80% LNG (Flüssigerdgas) und 20% Diesel ist ein deutlich niedrigerer Austausch von CO2 und NOx zu verzeichnen. Darüber hinaus wird der Feinstaubausstoß auf Null reduziert. Neben diesem positiven Effekt für die Umwelt ist LNG auch deutlich preiswerter als Diesel. Die hohe Bedeutung von LNG für die Schifffahrt von morgen haben die deutschen und niederländischen Partner im Projekt MariTIM längst erkannt: Seit 2011 wird mit Hilfe von rund 35 Unternehmen und Wissenseinrichtungen an innovativen Schiffsantriebssystemen gearbeitet. Dazu zählt die Untersuchung technologischer, infrastruktureller und rechtlicher Voraussetzungen für die Einführung des Flüssiggasantriebs in der Fahrgastschifffahrt genauso wie ein Systemvergleich und die Entwicklung neuer Motorisierungskonzepte für das europäische Binnenschiff der Zukunft.
Die Exkursion, die neben dem Besuch des Binnenschiffes weitere interessante Stationen z. B. beim Motorenhersteller Wärtsilä in Zwolle beinhaltete, bot eine ausgezeichnete Gelegenheit „LNG in Aktion“ zu erleben und sich mit maßgeblichen LNG-Akteuren grenzüberschreitend auszutauschen. Die Teilnehmer – von deutscher Seite z.B. Vertreter der Fachhochschule Emden/Leer (Fachbereich Seefahrt) sowie der AG EMS, die im Rahmen von MariTIM eine etwaige Umrüstung ihrer Borkum-Fähre „Ostfriesland“ auf Flüssigerdgas vorbereiten lässt – sind sich einig, dass die Fahrt wertvolle Kontakte und Impulse für die Arbeiten in MariTIM und damit auch für die Region der Ems-Achse liefern konnte.
„Wir sollten die maßgeblichen Entwicklungen und Chancen, die sich derzeit im Hinblick auf die Nutzung von LNG weltweit vollziehen, nicht an uns vorüberziehen lassen“, so Projektleiterin Katja Baumann (MARIKO), „sondern die Kontakte und Erfahrungen von MariTIM nutzen und als innovative Region agieren, um es wirtschaftlich und politisch optimal zu positionieren.“
(Bildquelle: Johan de Witte, De Binnenvaartkrant)