Workshop „Fördermöglichkeiten und –bedarfe in der maritimen Branche“

12. Dezember 2019

Leer.

Die Schifffahrt hat sich weltweit über die IMO zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 50% zu reduzieren. Hierfür müssen unter anderem alternative Antriebstechnologien und Kraftstoffe erforscht, entwickelt und auf Schiffen installiert werden. Die öffentliche Hand unterstützt die Schifffahrt durch Förderprogramme nicht nur bei der Einführung CO2-senkender Innovationen sondern auch im Bereich des Schiffbaus oder des Hafenbetriebs.

Der Workshop „Fördermöglichkeiten und –bedarfe in der maritimen Branche“ lieferte einen Überblick zu den aktuellen Fördermöglichkeiten und gab Hinweise zum Umgang mit verschiedenen Förderprogrammen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der MARIKO GmbH im Rahmen des Projektes Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für innovative Binnenschifffahrt (D-ZIB).

Neben einer Übersicht zu aktuellen Fördermöglichkeiten, die von Marco Stüber von MCON präsentiert wurden, ging es in der Veranstaltung auch um die zukünftigen Förderbedarfe der maritimen Branche. Katja Baumann von der MARIKO GmbH stellte das Positionspapier „Beitrag der Niedersächsischen Maritimen Wirtschaft zur Gestaltung der Förderperiode 2021 – 2027“ vom Strategierat maritime Wirtschaft Weser-Ems vor. Inhalt des Papiers sind die vielfältigen Herausforderungen, die der maritimen Branche gegenüber stehen und mit finanziellen Anreizen unterstützt werden sollten: so geht es vor allem darum, die maritime Energiewende voranzutreiben, um die Emissionen der Schifffahrt als Bestandteil der Verkehrswende zu reduzieren.

Um den Veranstaltungsteilnehmern auch einen Eindruck der praktischen Umsetzung von Projekten zu geben, wurden Interviews mit projekterfahrenen Firmen geführt, bei denen auch die Teilnehmer ihre Fragen stellen konnten. So wurde von Guus van der Bles von Conoship International B.V. davon berichtet, dass sie als kleines mittelständisches Unternehmen neben dem Wissenszuwachs durch Innovationsprojekte auch davon profitieren, in größeren internationalen Projektverbünden mitwirken zu können. Auch Dr. Matthäus Wuczkowski von Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sprach sich für die Arbeit in Projekten aus, da gerade NPorts als Hafenbetreiber durch diese Projekte ihr Netzwerk im gesamten Nordseeraum erweitern konnten und damit in vielen Fragestellungen mit anderen Häfen zusammen kooperieren können. Marco Stüber von MCON wies darauf hin, dass es bei geförderten Projekten nicht nur darum geht, den monetären Vorteil mitzunehmen. Seiner Meinung nach sind gerade die Kooperationen ein wichtiger Bestandteil der Projekte, die über die Projekte hinaus wirken.

Des Weiteren wurden neue vom MARIKO mit initiierte Projekte vorgestellt, die aus verschiedenen Förderprogrammen bedient werden. So befasst sich das Projekt H2Watt auf den Inseln Ameland (NL) und Borkum (D) damit, örtliche Reallabore zu entwickeln, aufzubauen und zu betreiben, um mittels Wasserstofftechnologie die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die LNG Agentur Niedersachsen befasst sich mit der branchenübergreifenden Einführung von LNG als Kraftstoff an der deutschen Nordseeküste, um LNG für die Schifffahrt und den Hinterlandverkehr zu etablieren. Das mit INTERREG A Mitteln finanzierte Netzwerkprojekt MarTIS (Maritime Technik in Schulen) arbeitet Möglichkeiten aus, wie man bereits in der schulischen Ausbildung das Bewusstsein für und die Attraktivität von maritimen Berufen verstärken kann. Ein weiteres im Rahmen des Kompetenzzentrums GreenShipping Niedersachsen entwickeltes Netzwerkprojekt ist das Projekt ZES-Net (Zero Emission Shipping Network), das ein Netzwerk an Akteuren aufbaut, die Null-Emissions-Schiffe wie Hafenboote und Baggerschiffe entwickeln und bauen.

Die Präsentationen sind zeitnah auf der Homepage zum Download verfügbar.