Start des deutsch-niederländischen Netzwerkprojektes „MarTIS“
01. Oktober
Leer.
Die maritime Branche hat massiv mit der Gewinnung von Nachwuchskräften zu kämpfen. Als Hauptgrund kann das insgesamt schlechte Image maritimer Berufe angeführt werden, das wesentlich durch häufig negative Berichterstattungen in den Medien in den letzten Jahren entstanden ist. Damit in Zusammenhang steht eine hohe Intransparenz und Unkenntnis der maritimen Berufsbilder bei jungen Menschen, auch weil im regulären Schulunterricht die maritime Wirtschaft in den Wirtschafts-/Praxisfächern nur eine marginale oder keine Rolle spielt. Hinzu kommt, dass aufgrund der demographischen Entwicklung in den Niederlanden und Deutschland schlicht weniger junge Menschen „auf dem Markt“ sind und die verschiedenen Branchen und Unternehmen entsprechend immer stärker um die „besten Köpfe“ konkurrieren. Hier sind andere Branchen häufig wesentlich aktiver, kreativer, professioneller und frühzeitiger „unterwegs“ als die maritime Branche.
Im neu gestarteten Projekt „MarTIS“ soll nun ein Netzwerk gebildet werden, das sich gemeinsam für innovative maritime schulische Bildung einsetzt und grenzübergreifende Strategien zur „maritimen Berufsorientierung“ entwickelt. Zudem sollen konkrete Innovationsansätze vorbereitet werden, die die Vermittlung von maritimen Technologien insbesondere in Schulen fördern.
Unter der Federführung der MARIKO GmbH aus Leer und dem Unternehmerverband FME setzt sich das Kernteam des Projektes aus der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, der Oberschule Uplengen, Friese Poort und der NHL zusammen. Im Rahmen von Workshops und Expertengesprächen werden neben Unternehmen und Bildungseinrichtungen weitere Schifffahrts- und Arbeitsmarktakteure eingebunden. Das Einzugsgebiet des Vorhabens erstreckt sich über die Ems-Dollart-Region. Insgesamt sollen mindestens 40 Stakeholder, Bildungseinrichtungen und Unternehmen aus der Region über verschiedene Formate eingebunden werden.
„Das Projekt MariTIS wird im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und von den Provinzen Drenthe, Fryslân und Groningen sowie vom Land Niedersachsen kofinanziert.“